Wenn schon eine nach eigenem Verständnis liberale Organisation eine neue Zwangsversicherung vorschlägt, täte sie gut daran, auch darzulegen, wie sie dem Missbrauch der eingezogenen Versicherungsprämien und einer demzufolge absehbaren Prämienexplosion vorzubeugen gedenkt.
Die bestehenden obligatorischen Versicherungen sind diesbezüglich nämlich nicht gerade ein Ruhmesblatt: überhöhte Verwaltungsgebühren bei Pensionskassen, offensichtlicher Unwille oder Unfähigkeit der Leistungserbringer im Gesundheitswesen, dessen Kosten wirklich zu managen, Geldverschwendung durch Informatik-Skandale bei der AHV, Verwaltungskostenanteil der SUVA, usw. Die schon bestehenden Zwangsversicherungen effizienter zu machen, wäre ein Thema mit mehr Mehrwert und würde übrigens auch mehr Mittel freisetzen für die Pflegebedürftigen, da sie dann für die übrigen Versicherungen weniger bezahlen müssten.
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Von: Dr. H. Straumann
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